Ein benutzerorientiertes Design ermöglicht ein großartiges Benutzererlebnis, indem der Schwerpunkt auf die Endkunden einer Anwendung, das „Wie“ und „Wo“ des Benutzerverhaltens sowie den gewünschten Nutzen für die Anwendung gelegt wird. Die Softwareinnovation vor dem Hintergrund der Plattformfähigkeiten des Zielgeräts kann eine zentrale Rolle spielen, wenn man Interaktionen intuitiver, individueller und bequemer gestalten will.
Eine Softwareanwendung wird vom Hersteller anders wahrgenommen als vom Endbenutzer, der sie kauft. Softwareentwickler müssen diesen Spalt überbrücken, um ein optimales Benutzererlebnis anzubieten. Dazu muss man sich detailliertes Wissen darüber aneignen, wie Benutzer die Anwendungen tatsächlich erleben, und entsprechend den Kurs anpassen. Benutzerorientiertes Design (UCD, User-Centered Design) bietet die erforderlichen Methodiken, indem die Fähigkeiten, Wünsche und Erfordernisse der Endbenutzer die Grundlage für die Softwarearchitekturen, Funktionen und Benutzeroberflächen (UI) bilden.
Als strukturierter Ansatz bei der Software-Entwicklung zeigt sich UCD vielfältig; es geht aber immer um ein besseres Verständnis der Beziehung zwischen Software und Benutzern. Das Hauptziel ist die Anpassung der Software an den Endbenutzer und seine Umgebung anstatt umgekehrt. In diesem Zusammenhang erwägen Softwarehersteller die Nutzung bestehender oder möglicher Intel® Plattformfunktionen und -merkmale, um für ihre Anwendungen neue und vielfältigere Interaktionsmöglichkeiten mit Benutzern und Umgebungsfaktoren zu schaffen. Beispiele:
- Erweiterte Benutzerinteraktionen mit Software verbessern den UCD-Ansatz durch UI-Eingabeoptionen wie Touch, Gestenbedienung, Gesichtserkennung, Körpernähe oder räumliche Manipulation der Geräteposition sowie erweiterte Anzeigeoptionen mit Intel® Wireless-Display (Intel® WiDi).
- Erweiterte Software-Interaktionen mit der Umgebung können Innovationen unterstützen, die UCD-Anforderungen besser gerecht werden. Dazu wird das Anwendungsverhalten anhand von Sensordaten (wie beispielsweise GPS-Position, Kompasspeilung und Umgebungslichtstärke) des Zielgeräts angepasst.
Intel unterstützt ein laufendes Forschungsprogramm, an dem Sozialwissenschaftler, Ethnografen und Anthropologen teilnehmen. Untersucht wird die alltägliche Routine des Menschen, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie das Benutzererlebnis optimiert werden kann. Die Forschungsergebnisse fließen direkt in die Roadmaps für Intel Plattformfunktionen ein.
Neben der Hilfestellung bei benutzerorientierten Anforderungen unterstützen diese Plattformfunktionen auch neue Erlebnisse zu Produktdifferenzierung im jeweiligen Marktsegment. Ein Benutzer, der mit positiven Gefühlen darauf reagiert, wenn eine Software seine Wünsche vorhersieht und erfüllt, ist normalerweise der Marke treu. Diese Kundentreue kann Garant sein für den dauerhaften Erfolg eines Softwareanbieters.
Vereinfachtes Modell für benutzerorientiertes Design
Softwarehersteller und andere Entwickler haben die UCD-Methodik vielfältig ausgebaut. In diesem Abschnitt wird ein einfaches UCD-Modell beschrieben (siehe Abb. 1). Es zeigt den Kontext und stellt vor, wie die Forschungen und Technologien von Intel den UCD-Lebenszyklus ergänzen.
Abb. 1. Einfache Darstellung des benutzerorientierten Designansatzes.
Der UCD-Zyklus ist in erster Linie iterativ. Jede Stufe baut auf den vorherigen auf. In einer sich wiederholenden Schrittfolge wird die Fähigkeit der Software, die Benutzerwünsche und -erwartungen zu erfüllen, kontinuierlich verfeinert.
Studieren von Benutzern, Aufgaben und Kontext
In dieser Phase wird zunächst ermittelt, wer die Software tatsächlich verwendet. Es wird eine repräsentative Kundengruppe rekrutiert, um die zu erwartende Interaktion zu bestimmen. Die Forscher sollten zusammen mit diesen Benutzern die Aufgaben ermitteln, die das Produkt für sie bewältigen soll. Es sollte untersucht werden, wie die Benutzer diese Aufgaben derzeit durchführen, und die Stärken und Schwächen bestehender Lösungen sollten aufgezeigt werden. Der andere Schlüsselfaktor ist der Kontext, in dem die Lösung eingesetzt wird. Dazu gehören die physische Umgebung sowie die Beziehung der Lösung zu Faktoren wie Position, Menschen und Ressourcen.
Definieren von Lösungsanforderungen und Designansatz
Das Projektteam erzeugt aus den im vorherigen Schritt gewonnenen Informationen ein strukturiertes Lastenheft, das die Lösung erfüllen muss. In dieser Phase erstellt das Team zudem eine Übersicht des Kerndesigns, in der aufgezeigt wird, wie die Lösung die Bedürfnisse der Benutzer zur Bewältigung der speziellen Aufgaben im Kontext erfüllt. Hier schreitet die Benutzermodell-Innovation ein, und es entsteht ein einzigartiges und fesselndes Benutzererlebnis durch die Nutzung der Intel Plattformfunktionen.
Benutzerorientierte Anwendungsentwicklung
In dieser Phase beginnt das Entwicklungsteam mit der Überführung des Designansatzes in den Funktionscode, der die zuvor ermittelten Benutzeranforderungen im echten Leben erfüllt. Die Intel® Developer Zone (Intel® DZ) unterstützt den Erfolg dieser Bemühungen durch zahlreiche Ressourcen wie technische Dokumente, Tools und Best Practices. Für Entwickler innovativer Lösungen sind ebenfalls die Chancen als Intel® Software-Partner von Interesse für neue, faszinierende Einsatzmöglichkeiten der Intel Plattformfunktionen.
Produktbewertung anhand von Benutzer-Feedback
Wenn eine funktionierende Softwareversion vorhanden ist, wird die Anwendung durch die Benutzergruppe, die bei der Ermittlung der Lösungsanforderungen geholfen hat, bewertet. Diese Prozessphase ist von entscheidender Bedeutung, damit festgestellt werden kann, ob die Entwickler diesen Anforderungen in geeigneter Weise begegnet sind. In dieser Phase sollten sowohl Erfolge als auch bleibende Herausforderungen dokumentiert werden für weitere Studien anhand der repräsentativen Endbenutzergruppe, wenn der iterative Prozess zur Forschungsphase zurückkehrt.
Benutzerorientiertes Design mit Intel® Plattformmerkmalen
Im Rahmen des UCD-Prozesses entdeckte Innovationsmöglichkeiten lassen sich oft umsetzen durch Anwendungs-Enabling für Intel Plattformfunktionen und -merkmale. Das daraus resultierende überragende Benutzererlebnis wiederum beschert einen Wettbewerbsvorteil, wie in Abb. 2 zu sehen. In diesem Abschnitt werden anhand einiger Beispiele die verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt, die schon jetzt oder in naher Zukunft existieren werden.
Abb. 2. Benutzerorientiertes Design mit Intel® Plattformmerkmalen
beschert einen Wettbewerbsvorteil durch ein überragendes Benutzererlebnis.
Freundlicher, zeitnaher Rat
Wenn Alan das griechische Lokal erreicht, das er schon lange ausprobieren will, vibriert plötzlich auf seinem Smartphone eine Social-Networking-App. Das Smartphone erkennt die Bewegung, wenn Alan es aus der Tasche nimmt, und wenn er auf das Display schaut, wird er per Gesichtserkennung identifiziert und das Gerät freigegeben. Anhand seiner GPS-Position hat die App das Lokal erkannt und festgestellt, dass Alans Freundin Tory kürzlich online kommentiert hat, dass man unbedingt als Vorspeise den griechischen Salat probieren sollte. Dies erweist sich als ausgezeichnete Wahl.
Sprachliches Unter-die-Arme-Greifen
Luca hat ein bisschen Zeit, während er im Café auf seine Freundin Sophia wartet, und entschließt sich sein Englisch zu üben, mit dem er jüngst richtige Fortschritte macht. Er ruft: „Wake up“! Sein Ultrabook™ Gerät wird pflichtbewusst aktiviert, startet das englische Lernprogramm und verwickelt Luca in ein Gespräch auf Englisch. Wenn Luca die falsche Zeitform eines Verbs verwendet oder ein Wort falsch ausspricht, erkennt das die App und fordert ihn freundlich auf, den Fehler zu verbessern. Diese Sprachlernmethode ist nicht nur weniger Stress, sie macht sogar Spaß!
Abflug leicht gemacht
Wenn Isaac am Flughafen eintrifft, hat er nur noch wenig Zeit bis zum Abflug. Er springt aus dem Taxi, noch bevor es am Terminal komplett zum Stehen kommt. Es war eine produktive Reise, aber Isaac freut sich auf zuhause, und er will nichts dem Zufall überlassen, besonders an einem unbekannten Flughafen. Er hastet in das Terminal und entdeckt einen Checkin-Kiosk. Als er sich dem Kiosk nähert, erkennt dieser eine nahende Person, und die großen Buchstaben „Checkin-Kiosk“ werden durch Anweisungen in kleinerem Text ersetzt. Zwei Schritte später lächelt Isaac, als er die Bestätigung sieht, dass der Kiosk und sein Smartphone seinen Checkin per Nahfeldkommunikation bereits abgewickelt haben. Dies ist lautlose Effizienz in ihrer schönsten Form.
Fazit
UCD bietet eine formale Struktur für das Anwendungs-Design mit Benutzern und ihren Bedürfnissen im Zentrum. Es ermöglicht ein überragendes Benutzererlebnis, das sich letztlich in einem Wettbewerbsvorteil niederschlagen kann. Intel Plattformfunktionen hauchen diesem Benutzererlebnis weiteres Leben ein und erweitern dramatisch, was machbar ist. Die Benutzeranforderungen werden im UCD durch eine Vielfalt von Interaktionen erfüllt, die ein Maximum an Intuition, Flexibilität und Komfort bieten. Softwarehersteller können ihre Kunden wahrlich in Staunen versetzen, wenn sie genau auf die Benutzerwünsche abzielen, mit Plattformmerkmalen für mehr Kreativität. Und es gibt kein besseres Mittel, um loyale Kunden zu gewinnen.
Suchen Sie Anschluss und kollaborieren Sie – auf dem Intel Developer Zone Software Business Network:
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